Political statement to the court / Politische Erklärung vor gericht Ella-UP1

This is the political statement, which was written and read aloud by Ella and read n the court room.
Es folgt eine politische Erklärung, die von Ella geschrieben und im Gerichtsaal vorgetragen wurde.

Dear Listeners,

Humanity is at a turning point in history. It is increasingly realising the consequences of having thought itself separate to other forms of nature in a mechanistic view of the planet.
We are now opening up our perspective to realise ourselves with a holistic mindset in a living & sentient environment in which every part is connected to and interdependent with every other part of the whole. This means that if one part of the world is affected, we are all affected, if one forest gets cut, we all get cut and if one ecosystem gets saved, we all get saved.

Thus, humanity is remembering that mutual aid, solidarity & autonomy are innate to true justice, whether it is with other aspiring humans, an endangered dormouse, bat or amphibian, a 300 year old beech tree, a bleaching coral reef or any prisoner just finding their way to survive.
Humanity is realising that for justice to transform it has to understand the needs of one another and act for these best interests as if they were a part of one‘s own best interests.

This is what we as a community were doing at DF, knowing that the global destruction of the Earth’s tissues & organs that take the form of it‘s forests, grasslands, rivers and oceans is throwing symptoms of climate derangement. We choose not to settle for a world that becomes more degraded, ugly & impersonal. We choose to disrupt this localised ecocide.

Like any environmentalist we were the children that played amongst the trees, visited the ocean, bathed in the river, saw the view from the mountain, or marvelled at wildlife.

Yes we take an alarmist standpoint in the context of grieving severely damaged ecosystems, but we do this from a space of love for what is integral to our spiritual & physical well being.

Whilst ecocide & the climate crisis loom large, habitats continue to be destroyed, soils erode, precious species die off, temperatures rise, glaciers melt, drought, floods & war cause migrants to escape. I, someone keenly committed to healing from these wounds have spent half a year in prison, having experienced a deep & painful distrust for the institutions & their mentality that has brought us to this crisis. It is clear that they have not taken our, nor the Earth‘s best interests to heart. As injury after injury our biosphere wealth & vitality have become fragmented for the sake of short term monetary profit maximisation.

My hope is that we are not just here in this courtroom to determine the innocence or guilt of a person.

I hope that we can further see, hear, feel & understand the gravity of this impoverishing, ecocidal plunder of our beautiful & intelligent planet. So that we can forge a relationship based on quality and not just quantity. A relationship that holds the Earth, its places, ecosystems & species as sacred not only in concept & philosophy, but in practise.

I ask you dear listeners what kind of world do we want to live in? I wish for one that would prioritise the protection & restoration of the ecosphere, rather than upholding stories of detrimental financial & political power.

As interconnected & interdependent as we are, there can be no ecological healing without social healing. I hope this reorientation towards wholeness & integrity is why we will choose to be here today.

Liebe Hörerinnen und Hörer*

die Menschheit befindet sich an einem Wendepunkt in der Geschichte. Sie erkennt zunehmend die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, dass sie sich in einer mechanistischen Sichtweise des Planeten getrennt von anderen Formen der Natur gesehen hat.
Wir öffnen nun unsere Perspektive, um uns mit einer ganzheitlichen Denkweise in einer lebendigen & empfindungsfähigen Umwelt zu verwirklichen, in der jeder Teil mit jedem anderen Teil des Ganzen verbunden und von diesem abhängig ist. Das bedeutet, dass, wenn ein Teil der Welt betroffen ist, wir alle betroffen sind, wenn ein Wald abgeholzt wird, werden wir alle abgeholzt und wenn ein Ökosystem gerettet wird, werden wir alle gerettet.

So besinnt sich die Menschheit darauf, dass gegenseitige Hilfe, Solidarität & Autonomie der wahren Gerechtigkeit innewohnen, sei es mit anderen aufstrebenden Menschen, einer bedrohten Haselmaus, Fledermaus oder Amphibie, einer 300 Jahre alten Buche, einem ausbleichenden Korallenriff oder jedem Gefangenen, der/die gerade seinen/ihren Weg zum Überleben findet.
Die Menschheit erkennt, dass sie für eine Transformation der Gerechtigkeit die Bedürfnisse der anderen verstehen und für deren beste Interessen so handeln muss, als wären sie ein Teil der eigenen besten Interessen.

Das ist es, was wir als Gemeinschaft bei DF (Dannenröder Forst) getan haben, weil wir wussten, dass die globale Zerstörung des Gewebes und der Organe der Erde, die die Form ihrer Wälder, Graslandschaften, Flüsse und Ozeane annehmen, Symptome der Klimastörung hervorruft. Wir entscheiden uns, uns nicht mit einer Welt zu begnügen, die immer mehr degradiert, hässlich & unpersönlich wird. Wir entscheiden uns dafür, diesen lokalisierten Ökozid zu stören.

Wie jedes Umweltschützeri waren wir die Kinder, die zwischen den Bäumen spielten, den Ozean besuchten, im Fluss badeten, die Aussicht vom Berg sahen oder die Tierwelt bestaunten.

Ja, wir nehmen einen alarmistischen Standpunkt im Kontext der Trauer um schwer geschädigte Ökosysteme ein, aber wir tun dies aus einem Raum der Liebe für das, was integral für unser spirituelles & physisches Wohlbefinden ist.

Während sich der Ökozid & die Klimakrise abzeichnen, werden weiterhin Lebensräume zerstört, Böden erodieren, wertvolle Arten sterben aus, die Temperaturen steigen, Gletscher schmelzen, Dürre, Überschwemmungen & Krieg veranlassen Migranten zur Flucht. Ich, jemensch, das sich sehr für die Heilung dieser Wunden einsetzt, habe ein halbes Jahr im Gefängnis verbracht und dabei ein tiefes & schmerzhaftes Misstrauen gegenüber den Institutionen & ihrer Mentalität erfahren, die uns in diese Krise gebracht haben. Es ist klar, dass sie weder unsere noch die besten Interessen der Erde zu Herzen genommen haben. Wie eine Verletzung nach der anderen wurde der Reichtum und die Vitalität unserer Biosphäre um der kurzfristigen monetären Gewinnmaximierung willen zerstückelt.

Meine Hoffnung ist, dass wir nicht nur hier in diesem Gerichtssaal sind, um die Unschuld oder Schuld einer Person zu bestimmen.

Ich hoffe, dass wir weiterhin die Schwere dieser verarmenden, ökozidalen Plünderung unseres schönen und intelligenten Planeten sehen, hören, fühlen und verstehen können. Damit wir eine Beziehung schmieden können, die auf Qualität und nicht nur auf Quantität basiert. Eine Beziehung, die die Erde, ihre Orte, Ökosysteme und Arten nicht nur in Konzept und Philosophie, sondern auch in der Praxis als heilig betrachtet.

Ich frage Sie, liebe Zuhöreris, in was für einer Welt wollen wir leben? Ich wünsche mir eine, die dem Schutz & der Wiederherstellung der Ökosphäre Priorität einräumt, anstatt Geschichten von schädlicher finanzieller & politischer Macht aufrechtzuerhalten.

So vernetzt & voneinander abhängig, wie wir sind, kann es keine ökologische Heilung ohne soziale Heilung geben. Ich hoffe, dass diese Neuausrichtung auf Ganzheitlichkeit & Integrität der Grund ist, warum wir uns entscheiden, heute hier zu sein.

‘Free will’ Poem by Ella ‘Freier Wille’ gedicht von ella

For all the millions of prisoners out there,
I wonder at all the things that you dare,
Everyone does what they think might be right,
And for this forgiveness is a worthy hindsight,
With histories & reasons for each one unique,
No one for anyone can justly speak,
But grant tolerance & understanding for those they subject,
Instead of condemnation & suffering to the shame we reject,
Might we all be better of with bravery to see,
That given the circumstances anyone could be,
In a situation that breeds all the more pain,
And jenga blocks in a system we choose to sustain,
The more we realise our free will to pull out,
The more for a crash landing we’re obliged to look about,
For the fundaments to which we will fall on,
Of values in solidarity to rebuild a world called on.
I sit in my cell and hope for this day,
When humanity says no, we will not shun away
From those caught in a system of perpetual hate,
But realise these patterns as our common fate.
When they prefer to ask for the how and the why,
And let systemic ignorance & denial the time to die.
I imagine a world without prisons or police,
But able response to confrontations that bring peace.
For justice to transform everyone would get what they need,
Acceptance of free will essential to succeed.

Freier Wille

Für all die Millionen von Gefangenen da draußen,
Ich wundere mich über all die Dinge, die sie wagen,
Jede*r tut, was sie/er für richtig hält,
Und dafür ist Vergebung eine wertvolle Erkenntnis,
Mit Geschichten & Gründen für jeden einzigartig,
Niemand kann für alle gerecht sprechen,
Doch gewährt Toleranz & Verständnis für die, die sie unterwerfen,
Statt Verurteilung & Leid über die Schande, die wir ablehnen,
Könnten wir alle besser sein, wenn wir den Mut hätten zu sehen,
Dass angesichts der Umstände jede*r sein könnte,
in einer Situation, die all den Schmerz hervorbringt,
und Jenga-Blöcke in einem System, das wir wählen, aufrechtzuerhalten,
Je mehr wir unseren freien Willen erkennen, auszusteigen,
desto mehr ist mensch bei einer Bruchlandung gezwungen, sich umzusehen,
nach den Fundamenten, auf die wir fallen werden,
von Werten in Solidarität, um eine Welt wiederaufzubauen, die aufgerufen ist.
Ich sitze in meiner Zelle und hoffe auf diesen Tag,
an dem die Menschheit sagt, nein, wir werden nicht ausweichen
von denen, die gefangen sind in einem System des ewigen Hasses,
sondern diese Muster als unser gemeinsames Schicksal erkennen.
Wenn sie es vorziehen, nach dem Wie und dem Warum zu fragen,
und der systemischen Ignoranz und Verleugnung die Zeit zum Sterben lassen.
Ich stelle mir eine Welt ohne Gefängnisse und Polizei vor,
sondern schöne Reaktionen auf Konfrontationen, die Frieden bringen
Für die Transformation der Gerechtigkeit damit jede*r bekommt, was er /sie benötigt,
Die Akzeptanz des freien Willens ist unerlässlich für den Erfolg.

Doppelte Vorführung am Landgericht Aachen

Am 01.06.21 ist es wieder soweit. Vor dem Landgericht Aachen geht es für 2 Aktivistis wieder vor Gericht. Um 9h wird Fla von dem Küchenkollektiv „Abfallküche“ (in der 4. Runde) Widerstand und versuchte Körperverletzung im Zuge der Hambi-Räumung 2018 vorgeworfen.
Im Anschluss soll es um Hausfriedensbruch anlässlich einer Besetzung des „MAZ“ in Morschenich gehen. Beide Prozesse sind öffentlich und finden im Saal A.1.010 vor dem selben Richter statt, es wird eine Kundgebung vor dem Gericht stattfinden und solidarische Prozessbegleitung ist erwünscht. Die Adresse ist: Adalbertsteinweg 92, 52070 Aachen

Weitere Infos auf:
https://gerichtesindzumessenda.noblogs.org/

Grüße aus der Schweiz

Solibild für Ella aus der Schweiz

Solidarische Grüße aus der ZAD de la Colline, die vor wenigen Wochen geräumt wurde. Sie können unser Zuhause zerstören und uns in Gefängnisse stecken, doch wir werden immer wieder kommen bis das letzte Biotop gerettet, der letzte Knast verbrannt und das letzte Gericht gegessen ist.

Demo call from Ella/UP1 demo-anruf von Ella/up1

German Translation below / deutsche Übersetzung weiter unten

“There is no doubt but that power is latently in you; there is no doubt it can be developed; there is no doubt the authorities know this and feat it, and are ready to exert as much force as is necessary to repress any signs of its development. And this is the explanation of Emma Goldman’s imprisonment. [or any other political prisoner for that matter]. The authorities do not fear you as you are; they only fear what you may become…. Why so much fear? Did hey shrink from the stab of the dressmakers needle? Or did they dread some stronger weapon? The spirit which animates Emma Goldman is the only one which will emancipate the slave from [their] slavery, the tyrant from [their] tyranny – the spirit which is willing to dare and suffer.”
– Voltairine de Cleyre (1893)
*Editors note:
[based on today’s context and gender norms]

It is a sad state of affairs to rule and be ruled from the lowest of human emotions, fear. The fear of punishment, the fear of not getting a reward, the fear of the loss of control over others, rather than simply be guided by ourselves in whatever we desire. If it’s fear that pulls us away from what we do not want, it is love that draws us towards what we do. And in preparing to meet my prosecutors later this month I want to let all know that I would love to see, hear and feel the resilience of their opposition out on the streets again 🙂 Not just for me, but for freedom, respect, safety, self determination, truth, climate stability, ecosystems, livelihoods, you name it. These are some of our basic universal human needs and I am very sure we will not be giving up on them, our ancestors didn’t, and future generation wont either. Why? Because humans as natural beings have an inclination to move in the direction of what they want and in this respect have an intrinsic duty to resist all repression against that. If you are in accordance with this, and doing what you can with what you have, where you are means something else at 09.00 am Amtsgericht Alsfeld, May 25th, June 8th, 15th, 16th and 22nd* then that’s 100% fine with me also. I thank you for reading and considering this message none the less.

The spirit that animates us to self organise and integrate into our natural world is not a threat but a benefit to them. We know this from living on an interconnected and beautiful planet, it’s up to them to realise this.
ella/UP1

*Subject to change

“Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Macht latent in euch/uns steckt; es gibt keinen Zweifel daran, dass sie entwickelt werden kann; es gibt keinen Zweifel daran, dass die Autoritäten dies wissen und füttern und bereit sind, so viel Gewalt auszuüben, wie nötig ist, um jedes Anzeichen ihrer Entwicklung zu unterdrücken. Und dies ist die Erklärung für die Inhaftierung von Emma Goldman. (oder jedes andere politische Gefangene, was das betrifft). Die Behörden fürchten dich nicht, wie du bist; sie fürchten nur, was du werden könntest…. Warum so viel Angst? Haben sie sich vor dem Stich der Schneidernadel gefürchtet? Oder fürchteten sie eine stärkere Waffe? Der Geist, der Emma Goldman beseelt, ist der einzige, der den Sklaven von [ihrer] Sklaverei, den Tyrannen von [ihrer] Tyrannei emanzipieren wird – der Geist, der bereit ist, zu wagen und zu leiden.”
– Voltairine de Cleyre (1893)
*Anmerkung der Redaktion:
[basierend auf dem heutigen Kontext und den Gender-Normen]

Es ist ein trauriger Zustand, aus der niedrigsten aller menschlichen Emotionen, der Angst, zu herrschen und beherrscht zu werden. Die Angst vor Bestrafung, die Angst, keine Belohnung zu bekommen, die Angst vor dem Verlust der Kontrolle über andere, anstatt sich einfach von uns selbst leiten zu lassen in dem, was wir wünschen. Wenn es die Angst ist, die uns von dem wegzieht, was wir nicht wollen, dann ist es die Liebe, die uns zu dem hinzieht, was wir wollen. Und wenn ich mich darauf vorbereite, meine Staatsanwälte später in diesem Monat zu treffen, möchte ich alle wissen lassen, dass ich es lieben würde, die Widerstandsfähigkeit ihrer Opposition wieder auf den Straßen zu sehen, zu hören und zu spüren 🙂 Nicht nur für mich, aber für Freiheit, Respekt, Sicherheit, Selbstbestimmung, Wahrheit, Klimastabilität, Ökosysteme, Lebensgrundlagen, nenne was du willst. Das sind einige unserer universellen menschlichen Grundbedürfnisse, und ich bin mir sehr sicher, dass wir sie nicht aufgeben werden, unsere Vorfahren haben es nicht getan, und die zukünftige Generation wird es auch nicht tun. Und warum? Weil der Mensch als natürliches Wesen eine Neigung hat, sich in die Richtung dessen zu bewegen, was er will, und insofern eine intrinsische Pflicht hat, sich gegen jede Unterdrückung dessen zu wehren. Wenn Sie damit übereinstimmen und das, was Sie können, mit dem, was Sie haben, dort tun, wo Sie sind, dann ist das für mich am 25. Mai, am 8. Juni, am 15., am 16. und am 22. Mai* um 09:00 Uhr vor dem Amtsgericht Alsfeld auch zu 100% in Ordnung. Ich danke euch trotzdem, dass ihr diese Botschaft gelesen und bedacht habt.

Der Geist, der uns dazu animiert, uns selbst zu organisieren und in unsere natürliche Welt zu integrieren, ist keine Bedrohung, sondern ein Gewinn für sie. Wir wissen das, weil wir auf einem vernetzten und schönen Planeten leben, es liegt an denen, das zu erkennen.
Ella/UP1

Love to Freedom (#freetina)

Der (Hessen-)Haftsupport hat sich ausgeweitet. Die Briefe-Schreiben-Aktionen sind nicht nur für politische Gefangene. (Die meistens sehr viel Solidarität erfahren.)Nein, auch für Menschen die scheinbar aus „unpolitischen“ Gründen sitzen müssen. Das Private ist Politisch! Gerade Menschen, die zum Beispiel wegen Drogeneigenbeschaffung eingesperrt werden, werden komplett vergessen. Aber diesen Menschen gilt es unsere Solidarität zu zeigen. Weil ihnen durch dieses ungerechte Justizsystem die Freiheit genommen wird! Auch hier draußen sind wir nicht frei.
Niemand ist frei solange nicht alle frei sind! Freiheit für Tina, Freiheit für alle Gefangenen.
(Der folgende Text wurde uns von Tina, die seit Februar in U-Haft sitzt, zugeschickt. Schreibt einen Brief an Tina, schreib einen Brief an einen Menschen in Gefangenschaft.)

-The prisonsupport (Hessen) become bigger and different. The call for writing letters isnt just for political prisoners. (They get mostly alot of solidarity from the movement.) Its also for the people who get caught because of „unpolitical“ reasons. The personal is political! For example humans are locked up because of being dependent on drugs, are totaly forgetten. But also showing our solidarity to those people is important. The unfair judical system is taking there freedom! Outside we arent free too. No one is free until all are free! Freedom for Tina, free all prisoners!
(The following text we get sendet from Tina, she is in prison since february. Write a letter to Tina, write a letter to a human in prison.)-

Liebe Grüße an die Freiheit
Liebe Grüße an die Freiheit
und an alle Freunde und Familie
und an Wiesbaden my sweet home
Ich glaube in zwischen, dass sich viele gegen mich verschworen haben, weil ich die Wahrheit sage!
Wisst ihr, als dieser ganze Mist begann, war ich glücklich, doch meine traurige Vergangenheit holte mich ein und leider sitze ich jetzt wieder ein,
ich hoffe die lassen mich bald wieder Heim
und sperren diese ganzen Kinderschänder und Mörder ein.
Angst um mein Leben kenne ich zu gut, deshalb ziehe ich den Hut vor Jedem der vor Gericht die Wahrheit auspackt.
Das Leben ist kein Spiel, drum denkt da draußen mal nach Wer hier Wem weh tut.
Ich dachte mein Ex kann mir helfen,
doch verrannte ich mich an dieser Glut
mir fehlte an machen Tagen der Mut
Loyalität wollten sie von mir,
doch ich bin ein Mensch der die Wahrheit lieben tut
ich möchte nicht, dass mir irgendjemand den Mund verbietet
deshalb finde ich jetzt langsam den Mut.
Ich verlor fast meinen Verstand, traute mich nicht mal mehr in meine Wohnung allein,
dachte irgendjemand will mich töten,
verkaufen da draußen.
Tilidin und irgendwelche anderen Medikamente als Amphetamine..
..Ich bekam davon schreckliche Schmerzen in meiner Psyche
und ich wusste manchmal nicht was mit mir passierte,
wachte manchmal mit blauen Flecken auf und wusste nicht woher.
Ich kam mir vor, wie in einem Horrorcamp. Ich möchte nicht das so etwas anderen Menschen passiert, deshalb schreib ich das hier. Ich hatte Angst um mein Leben und am Ende war es so schlimm, dass ich durch diese Panikatacken dachte, sie wollen meine geliebte Familie, mein Herz auch töten. Ich hoffe und wünsche mir nur eins: dass es meiner Familie und meinen Freund*innen und auch Bekannten gut geht.
Ich bin kein Mensch der Auge macht, ich sage „Maschalah“.
Mir ist egal ob reich oder arm, es kommt auf die Menschlichkeit an.
Ich möchte, dass alle Menschen dort draußen auf sich achten, gerade bei uns Drogenabhängigen, auch bei Menschen, die Alkohol konsumieren. Wenn ihr merkt, dass irgendwas in eurem Trinken war, geht bitte zur Polizei. Denn man soll diese Menschen bestrafen.
Meine beste Freundin Monica D. ist gestorben, sie wurde vergiftet.
Wir Menschen mit Drogen- und Alkoholproblemen gehören in eine Drogentherapie und NICHT in eine Psychiatrie!
Ich danke ihnen, dass sie mir zuhören.
Seit mutig und besteht auf eurer Recht und lasst euch nicht den Mund verbieten.
Passt auf euch auf!
LG Tina Andrea
Ps.: Selina, Nora

Love to freedom
Love to freedom
and to all friends and family
and to Wiesbaden my sweet home
I believe in between that many are conspiring against me because I am telling the truth!
You know, when all this crap started, I was happy, but my sad past caught up with me and unfortunately I am now back in prison,
I hope they let me go home soon
and lock up all these child molesters and murderers.
Fear for my life I know too well, so I take my hat off to anyone who unpacks the truth in court.
Life is not a game, so think out there who is hurting whom.
I thought my ex could help me,
But I got lost in this glow
I lacked courage on some days
Loyalty they wanted from me,
but I am a person who loves the truth.
I don’t want anyone to shut me up
so now I am slowly finding the courage.
I almost lost my mind, didn’t even dare to go to my apartment alone,
thought someone wanted to kill me,
selling out there.
Tilidin and some drugs other than amphetamines….
..I got terrible pains in my psyche from them
and I sometimes didn’t know what was happening to me,
sometimes waking up with bruises and not knowing where from.
I felt like I was in a horror camp. I don’t want something like that to happen to other people, that’s why I’m writing this. I was afraid for my life and at the end it was so bad that I thought through these panic attacks, they want to kill my beloved family -my heart- too. I hope and wish only one thing: that my family and my friends and also acquaintances are doing well.
I am not a person who makes eye, I say “maschallah”.
I don’t care if rich or poor, what matters is humanity.
I want all people out there to take care of themselves, especially us drug addicts, even people who consume alcohol. If you notice that there was anything in your drink, please go to the police. Because you should punish these people.
My best friend Monica D. died, she was poisoned.
We people with drug and alcohol problems belong in drug treatment and NOT in a psychiatric ward!
I thank you for listening to me.
Be brave and insist on your right and don’t let them shut you up.
Take care of yourselves!
Greatings from Tina Andrea
Ps.: Selina, Nora

Schreibt Briefe!

Appell warum Briefe so wichtig sind- Rede einer UP auf der Knastkundgebung am 02.05.21 Frankfurt am Main.

 

Als ich in der U-Haft meinen ersten Brief ausgehändigt bekam, hatte ich Tränen in den Augen. Hinter mir lag eine Woche mit minimalsten menschlichen Kontakten, abgesehen von uniformierten Staatskriechern und einer Haftrichterin im pinken Hosenanzug (dieses Bild hat sich tatsächlich irgendwie eingeprägt). In dieser Woche saß ich in mindestens sechs verschiedenen Zellen, musste mich in der Gesa mehrmals ausziehen, in der JVA dann auch und befand mich in einer im Jugendherbergsstil eingerichteten Zelle mit äußerst schlechtem Service. Die Aussicht aus dem Fenster war beschissen, das Essen unvegan und eintönig.                                                   Umso mehr freute ich mich als der erste Brief kam. Etwas handgeschriebenes, nettes, das ich in meiner Zelle aufbewahren und immer wieder lesen konnte. Worte von Menschen, die verstanden, warum und weshalb das System scheiße ist und die Wärter im Knast nicht einfach nur ihren Job machen, sondern ganz bewusst Menschen Tag für Tag ihrer Freiheit berauben. Briefe sind daher unglaublich wichtig. Abgesehen vom Radio und vielleicht einem Fernsehen ( in dem zu 90% irgendwas mit ‘Polizei als dein Freund Helfer’ läuft) sind Briefe die einzige wirkliche Verbindung nach draußen. Und Briefe bekamen wir als politische Gefangene eine Menge. Daher nochmal ein riesen großes DANKE dafür! Ohne mich jetzt in Schätzungen zu verrennen, kann ich mit Gewissheit sagen, dass die meisten Menschen in Knästen nur einen winzigen Bruchteil unserer Anzahl an Briefen bekommen. Daher haben die 16 Knasttauben (Menschen, die zum Großteil hier in Frankfurt in u-Haft saßen) ein Briefprojekt gestartet, um auch andere Gefangene zu unterstützen. Los geht es am Sonntag den 09.05. Mehr Infos dazu findet Ihr auf der Seite der Haftunterstützung Hessen. Schnappt Euch Stift und Papier und los gehts.

Das ist unsere Solidarität gegen ihre Repression!