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Aufruf zur solidarischen Begleitung des Prozesses einiger ehemaliger UPs

 

Am 14.09. startet im Amtsgericht Frankfurt a.M. der Prozess gegen 5 der #Danni11, denen #Unnötigung im Zuge einer Abseilaktion an der A5 am 26.10.2020 vorgeworfen wird. Es folgen vier weitere Prozesstage:
19.09. 22.09. 27.02. 28.02.
Startzeit jeweils 09 Uhr.
Um auf die #Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und ein deutliches Zeichen gegen den Ausbau der #KeineA49 und der damit verbundenen Rodung des Dannenröder Forsts zu setzen, entrollten zahlreiche Klimaaktivisti Transparente an etlichen Autobahnbrücken. Fünf von ihnen sind nun angeklagt.
Kommt zum Prozess nach Frankfurt am Main! Zeigt euch solidarisch und lasst uns gemeinsam klar stellen, dass Klimaschützen kein Verbrechen ist!

I’m Out and Well! (Ich Bin Raus und Mir Gehts Gut)

So it’s been a little over one month since my release. I’ve been welcomed with open arms, and have been provided with the space and offered the intimacy to recover from the harshness of repression and prison life. I’ve known part of this recovery is becoming better able to speak openly about what has happened, telling the reality of what it is to be “inside”, being trialled, the solidarity I received, the forests and communities that make all this worth it, and especially the how and why of being an anonymous political prisoner, which I hope will provide preparation to those who may face a similar situation.

I wish to live in a borderless world, where people decide with others for themselves what is fair. Punishment is not fair because it is creating more suffering in our interconnected world, and ultimately we just want to be happy, and of course be affected by one another’s peace and happiness.

Breaking down the prison system together is something that makes me a little more peaceful. Last week I joined the Earth First! gathering at the Heibo forest occupation against gravel mining. There I held a workshop/discussion about Prison Abolishment, which I’m really glad to say was highly attended and with people attentive to the topic. To further the the cause of Total Liberation, this is work I’m willing to do more of, so I am putting an offer out here; if your collective would also like to get the world safely out of its cage, and together you would like hold a workshop or make an interview, then you can contact me/us through freethemall@riseup.net or make contact some other creative way.

Or, if you would like to do anonymous (non-egotistical) anti-prison work and you would like to use the ‘Ella’ name, just as the Zapatistas use ‘Juana’, Hambacher Forst ‘Mike’ and La Zad has used ‘Cami’ then I am putting my trust in you. It for sure is a significant coincidence that the name which dropped into my head when asked for a pseudonym spells “all” backwards in German. I hope we can further this #freeella #freethemall campaign to question how we are all experiencing different degrees of freedom and that it’s up to us to work for a cause that is fully inclusive.

Lastly I want to say a huge thank you to all those that have received me, those 20-30 waiting for me at the gates with their burst into song and dance, those reminding me to simply eat and sleep well, getting me back on my journey with what I need, and those letting me know I can come and talk with them or reach them on a physical level. I love you and I want you to keep on loving the world as you do, stay strong and get ever stronger!

<3 Ella

Es ist nun etwas mehr als ein Monat seit meiner Entlassung vergangen. Ich wurde mit offenen Armen empfangen und mir wurde der Raum und die Intimität geboten, um mich von der Härte der Repression und des Gefängnislebens zu erholen. Ich weiß, dass ein Teil dieser Genesung darin besteht, dass ich besser in der Lage bin, offen über das Geschehene zu sprechen und die Realität dessen zu schildern. Was bedeutet es, “drinnen” zu sein, auf dem Prüfstand zu stehen, die Solidarität zu erfahren, die ich erfahren habe, die Wälder und Gemeinschaften, die all das wert sind, und vor allem das Wie und Warum, eine anonyme politische Gefangene zu sein.

Ich wünsche mir, in einer grenzenlosen Welt zu leben, in der die Menschen mit anderen selbst entscheiden, was gerecht ist. Bestrafung ist nicht gerecht, weil sie in unserer vernetzten Welt noch mehr Leid schafft, und letztlich wollen wir einfach nur glücklich sein, und natürlich vom Frieden und Glück der anderen angesteckt werden.

Der Prozess, das Gefängnissystem aufzubrechen ist etwas, das mich ein wenig friedlicher macht. Letzte Woche habe ich mich der Earth First! Versammlung bei der Heibo Waldbesetzung gegen den Kiesabbau angeschlossen. Dort habe ich einen Workshop/Diskussion über die Abschaffung von Gefängnissen abgehalten, der erfreulicherweise sehr gut besucht war und bei dem die Leute auf das Thema aufmerksam wurden. Um die Sache der totalen Befreiung voranzutreiben, bin ich bereit, mehr dafür zu machen. Also mache ich hier ein Angebot; wenn euer Kollektiv die Welt sicher aus ihrem Käfig befreien möchte und ihr mit mir zusammen einen Workshop oder ein Interview machen wollt, dann könnt ihr mich/uns über freethemall@riseup.net kontaktieren oder auf andere kreative Weise Kontakt aufnehmen.

Wenn ihr anonyme (nicht egoistische) Anti-Gefängnisarbeit machen wollt und den Namen “Ella” benutzen wollt, so wie die Zapatisten “Juana”, Hambacher Forst “Mike” und La Zad “Cami” benutzt haben, dann vertraue ich euch. Es ist sicher ein beachtlicher Zufall, dass der Name, der mir bei der Frage nach einem Pseudonym in den Sinn kam, “alle” rückwärts buchstabiert. Ich hoffe, dass wir diese #freeella #freethemall-Kampagne weiterführen können, um zu hinterfragen, wie wir alle unterschiedliche Grade der Freiheit erleben und dass es an uns liegt, für eine Sache zu arbeiten, die alle einschließt.

Zum Schluss möchte ich mich bei all denen bedanken, die mich empfangen haben, bei den 20-30, die an den Toren auf mich gewartet haben und in Gesang und Tanz ausgebrochen sind, bei denen, die mich daran erinnert haben, einfach gut zu essen und zu schlafen, die mich mit dem, was ich brauche, auf meine Reise zurückgebracht haben, und bei denen, die mich wissen ließen, dass ich zu ihnen kommen und mit ihnen reden oder sie auf einer physischen Ebene erreichen kann. Ich liebe euch und ich möchte, dass ihr die Welt weiterhin so liebt wie ihr es tut. Bleibt stark und werdet immer stärker!

<3 Ella

ELLA isn´t a unique case!

ELLA’S INHAFTIERUNG IST KEIN EINZELFALL!
(Triggerwarnung: Gewalt)

Dass Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellung in Knästen weggesperrt werden ist keine Seltenheit. Es wird versucht abzuschrecken, zu kriminalisieren, einzuschüchtern. Wie bei unserer*m Freund*in Ella. Seit über einem Jahr sitzt mensch aufgrund von Lügen des SEK (NRW) in der JVA Preungesheim. Und nun beim zweiten Urteil vom 01.04.22 vom Oberlandesgericht Gießen wird von Richter Nink entschieden noch weitere 4 Monate dranzuhängen??!! 1 Jahr und 9 Monate lautet das Urteil, zwar 2 Monate weniger als das erste vom Amtsgericht Alsfeld, jedoch ist das alles kompletter Bullshit, wenn mensch sich mal in den Videobeweisen genau anschaut, wer (nämlich die SEKler) hier wen (Ella) in Lebensgefahr gebracht hat, in dem an deren Sicherung gezogen wurde, Ella geschlagen wurde etc..
Wir sind wütend und fordern Ellas sofortige Freilassung! Nieder mit den Kästen. Stacheldraht zu Altmetall!! Gemeinsamkeit gegen Einsamkeit.
Ellas Worte selbst können das Verfahren besser beschreiben, als sonst irgendwer:

Soli-Foto von Ruinas
ELLA ISN’T A UNIQUE CASE! Jails are burning!!!


Schlusserklärung

In Gesellschaften, die die Macht so sehr horten, dass sie beginnen, Oppositionelle als Feinde zu definieren, werden Aktivist*innen zu einer der verletzlichsten Gruppen. Sie beginnen zu verschwinden, in Gefängnissen, im Schweigen, im Exil und oft auch durch die Tür des Todes. Dies geschieht sowohl mit den Mitteln der Autokratien als auch der Demokratien. Die Folgen sind dieselben, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß: verweigerte Freiheit, angespannte Beziehungen, geistige, emotionale und körperliche Gesundheit und der Verlust einer ganzheitlicheren, angenehmeren Welt, die jetzt hätte sein können. Diese Ergebnisse betreffen uns alle, die wir diese Realität teilen. Nicht nur Menschen wie ich, die hinter Gittern sitzen.

Der Grund für unser Verschwinden aus dem Leben der Menschen und den Orten, die wir lieben, ist auch in diesen politischen Systemen derselbe: Es geht darum, die Opposition zu unterdrücken.

Lassen wir bitte endlich alle Illusionen über den Hauptgrund für meine Verfolgung fallen. Wir sollten nicht so tun, als sei der Hauptgrund, warum ich hier bin, ein angeblicher Angriff auf die Polizei, genauso wenig wie wir so tun würden, als säße Alexej Navalney wegen Veruntreuung in einem russischen Gefängnis oder als säße Aun San Su Ki wegen illegaler Walkie-Talkies in einem Gefängnis in Myanmar oder als würden Hexen wegen verfluchter und misslungener Ernte verbrannt, wir sollten uns nicht mit einer Fußbewegung ablenken, die eine minimale Kraft in Richtung eines Polizisten hatte, nicht in sein Gesicht, nicht an seinen Kopf, sondern an seinen Helm. Wir dürfen auch nicht glauben, dass ein angebliches Knie, das der Polizist D111 nicht einmal im Videobeweis aufzeigen kann, ein vernünftiger Grund für meine Inhaftierung seit November 2020 sein kann.

Lassen wir uns nicht von einer Staatsanwaltschaft täuschen und ablenken, die die brutale und inkompetente Vorgehensweise der Polizei leugnet, wie sie in den vielen Merkmalen meiner Verhaftung zu sehen ist; dass sie in meinen Sicherheitsgurt griffen, wiederholt daran zogen, mich mit metallischer Kletterausrüstung auf meine Hand schlugen (die danach mindestens 3 Wochen lang Schmerzen hatte); dass man mir mit voller Wucht ins Gesicht schlug, mir in 15m instabiler Höhe mit einem Tasereinsatz drohte, grundlos Schmerzgriffe anwendeten, dass sie den “Rettungsgurt” nicht richtig anlegen konnten, mich auf den Boden legten, auf mir standen, während die durch den Gurt eingeschränkte Blutversorgung mir in den Kopf schoss und hatte dann blitzartig Gedanken an sexuelle Gewalt, während ich da lag und zu einem Kreis von männlichen Personen aufschaute, als ich gerade 4 ihrer Hände zwischen meinen Beinen hatte, die mir die Kleidung auf- und abrissen und mich fesselten. Mein verängstigter Zustand kann mir nicht abgestritten werden.

Mehr noch, als D111 mit den Kommentaren über mich und meinen verzweifelten Zustand konfrontiert wurde, kicherte er haemisch als Antwort, dass „ich alles verdient habe, was ich bekommen habe“. Kann man diesen Leuten wirklich trauen?

Aber sehen wir die Elemente als das, was sie sind, die Provokation von K214 durch sein unnötiges Ziehen an meiner Sicherheitsausrüstung, sein daraufhin verletztes Ego, als mein Fuß es wagte, ihm zu sagen, er solle mit dieser Aggression aufhören, und eine Demonstrantin, die sich nicht nur mit ihrer Meinung widersetzt, sondern buchstäblich und unbequem für die Polizei und den Staat, ihren Körper für die Liebe zu ihrem Planeten aufs Spiel setzt.

Frau Mareen Fischer, ich habe ein paar Dinge über die staatliche Kriminalisierung von mir zu sagen. Am 23. März vergangener Woche wurde mir gesagt, ich sei als „Staatsfeind“ bezeichnet worden, und ich muss Ihr Missverständnis aufklären. Ich habe nicht die Absicht, mir jemanden zum Feind zu machen. Ich würde mich gerne mit Ihnen zusammensetzen, uns einen Tee einschenken und versuchen, uns gegenseitig zu verstehen, indem wir falsche Annahmen in Frage stellen. Ich würde dies sogar mit den Polizisten K214 und D111 tun, denn ich möchte nicht, dass diese Kriegsmentalität zwischen uns Aktivisten und dem von Ihnen vertretenen Staatsapparat fortbesteht. Ebenso würde ich Tarek Al Wazir einladen, den Verkehrsminister, der für den Ökozid verantwortlich ist, den die Autobahn A49 verursacht hat, die Geschäftsführer von DEGES und STRABAG, die dieses Projekt durchführen, können ebenfalls kommen, und gemeinsam können wir den Glauben dekonstruieren, dass wir getrennt sind, während wir in Wirklichkeit alles, was wir anderen antun, uns selbst antun.

Außerdem haben Sie in Ihrem Schlussplädoyer den Richter und die Schöff*innen aufgefordert, meine Freiheit aufgrund meiner Ansichten zur Demokratie weiter zu verweigern. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen, über die Demokratie als das nachzudenken, was sie ist: ein System der Mehrheitsherrschaft, in dem Entscheidungen von einigen wenigen Auserwählten getroffen werden, die abgehoben sind von denen über die sie entschieden. Sie beruht nicht auf einem Konsens mit den am stärksten Betroffenen, wie die Anwohner der A49 und jeder anderen Gemeinde, der ein demokratisch erarbeitetes Projekt aufgezwungen wurde, sehr deutlich sehen. Dieses Profitieren ohne Rücksicht auf die Konsequenzen ist ein kolonialer „Kater“ (engl. hangover). Bitte lassen Sie uns nüchtern werden und erkennen, dass Herrschaft mit Gewalt eine Situation ist, in der man nur verlieren kann, und dass wir es viel viel besser machen können als so.

Dieser Wille zur Macht über andere ist der grundlegende Unterschied zwischen Staatstreuen und Leuten aus der Bewegung, die wollen, dass wir nur über uns selbst herrschen. Dieser Drang, andere zu kontrollieren, ist in der Angst verwurzelt. Die Angst, dass die freien Menschen um einen herum nicht auf die Interessen der anderen Rücksicht nehmen und man deshalb unter Missachtung leidet. Das ist eine schreckliche Situation, die man durchlebt hat, und ein Trauma, das viele von uns erlebt haben.

Das einzige Heilmittel dagegen ist die Praxis der gegenseitigen Fürsorge. Das Sehen, Hören, Fühlen und Verstehen füreinander ist das, was die Bewegung in autonomen Zonen wie dem Dannenröder Forst schafft.

Die freiere Welt, in der wir leben wollen, ist auch für Sie, sie ist bereits darauf bedacht, die Luft, die wir beide atmen, das Wasser, das wir beide trinken, zu reinigen, die Fähigkeiten mit Ihren Kindern und Enkeln zu teilen, die Naturlandschaften, die sie genießen werden, und das günstige Klima, das sie bewahren wird, zu schützen.

Auch wenn die Schaffung der gemeinsamen Zukunft, die unsere Generation will und braucht, im Gange ist, sind wir leider weit davon entfernt, und wir entfernen uns noch weiter davon mit jedem gefällten Baum, mit jedem Gramm Treibhausgas mehr in der Atmosphäre, mit jeder Beziehung, die durch mangelnde Rücksichtnahme und Konsens zerbrochen ist, jedes Mal, wenn wir meinen, wir müssten akzeptieren, was wir nicht wollen, und uns dafür entscheiden, nichts zu ändern. Jede Wasserquelle wird verseucht, und damit auch jedes Wesen.

!Freiheit für Ella ! ellA rüf tiehierF!

 

 

Soli-Foto aus Innsbruck

Unsere Genoss*innen aus Innsbruck haben uns dieses Soli-Foto  zugesendet.

,,Am Freitag wurde unsere Freund*in und Genoss*in Ella zu 1 Jahr und 9 Monaten verurteilt. Ein politisches Urteil, das auf Lügen von anonymen SEK-Bullen basiert. Dieses Verfahren und das Urteil sind ein Schlag ins Gesicht aller Aktivist*innen, die sich gegen die Rodung des Dannenröder Forsts gewehrt haben und darüber hinaus!
Wir verurteilen die Repression und Gewalt die so vielen widerständigen Menschen täglich widerfährt und erklären uns solidarisch mit allen Gefangenen.

Schreibt Briefe, besucht die Gerichtsverhanglungen, seid laut vor den Knästen, organisiert euch!!

Kampf der politischen Justiz, Freiheit für alle Gefangenen!!! Nieder mit dem Staat, und seinen Gefängnissen!!”

Hier noch Ellas Abschlusserklärung: https://rhffm.blackblogs.org/ella-erneut-verurteilt

Skandalveranstaltung in Gießen am 04.04.2022 – wir berichten

Skandal, Lobpreisveranstaltung für die Gießener Polizei

Heute hat die Initiative für Institutionsübergreifenden Corpsgeist eine Veranstaltung in Gießen abgehalten.

Hier ihr Aufruf:

Die Demokratiefeindlichkeit der Klimabewegung nimmt stetig zu. Statt demokratisch erarbeitete und parlamentarisch und gerichtlich abgesegnete Beschlüsse zu akzeptieren und respektieren bringen immer mehr (vor allem junge) Menschen ihre demokratiefeindliche Gesinnung zum Ausdruck, indem sie unter dem Deckmantel des Klimaschutzes Wälder, Flächen und Straßen besetzen, um sich dort rechtsfreie Räume zu errichten.

Als am Freitag die gewalttätige Baumhaus-Aktivistin Ella aus dem Dannenröder Forst zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, stellten sich viele Unterstützer aus der Klimabewegung hinter sie und bezeichneten das Urteil als ein politisches und ein Abschreckungsurteil. Wir stellen uns dieser Polemik entschieden entgegen. Dafür wollen wir gemeinsam mit Vertretern aus Justiz und Polizei einen Demonstrationszug zum Polizeipräsidium Mittelhessen veranstalten, um den Beamtinnen und Beamten dort, die die exekutive Einsatzleitung während der Auseinandersetzungen um den Bau der A49 waren, zu danken.

Die Demonstration wird um 14:00 mit einer Auftaktkundgebung auf dem Kirchenplatz beginnen. Von dort aus bewegen wir uns in einem Demonstrationszug zum Polizeipräsidium Mittelhessen (in der Ferniestraße). Dort wird dem Polizeipräsidenten Bernd Paul, stellvertretend für das ganze Präsidium die Tapferkeitsmedaille für den Einsatz im Dannenröder Forst verliehen. In einer feierlichen Zeremonie wird die Polizei für die Durchsetzung demokratischer Beschlüsse und die kompromisslose Ausführung des Willens des Herrschenden Volkes geehrt.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX

Initiative für Institutionsübergreifenden Corpsgeist n.e.V.

Die IfIC ist ein Zusammenschluss von Bürgern, deren höchstes Prinzip Sicherheit durch Brüderlichkeit heißt. Wir setzen uns ein für eine politische Stütze der Justiz, eine stärkere Zusammenarbeit von Legislative, Exekutive und Judikative in der Verfolgung von staatsfeindlichen Straftaten (schon im Ermittlungsverfahren) um oppositionelle, demokratiefeindliche und widerständige Bewegungen schon an der Wurzel zu zerstören.

Konkret fordern die IfIC unter Anderem:
– Verbot eidlicher Aussagen für Polizeibeamte im Gerichtsverfahren
Erweiterung des §112 StPO (Untersuchungshaft) um den Haftgrund “oppositionelle staatsfeindliche Bestrebungen [des Beschuldigten]”
Notstandsgesetzgebungsrecht durch Länderparlamente mit 2/3 Mehrheit
eine allgemeine Ausweispflicht

Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. Heute morgen konnten wir folgende Nachricht im Internet lesen:

Diese Nachricht wurde uns heute Morgen übermittelt: “Am Montag, den 4.4.2022 standen Richter:innen, Anwält:innen und andere Staatsdiener:innen am Landgericht Gießen vor verschlossenen Türen. Mit Sekundenkleber in den Schlössern wollten wir den Normalbetrieb stören. Ein Normalbetrieb in dem sich diese Türen für verschiedene Menschen schließen, ohne sie wieder herauszulassen. Stattdessen werden sie vom Knastapparat verschluckt. Auch Ella, die sich gegen die Rodung des Dannenröder Waldes und das System der unermeßlichen Umweltzerstörung mit Händen und Füßen zu wehren wusste, ist nun seit 1 Jahr und 4 Montagen eingesperrt. In der JVA Preungesheim ist mensch fern ab von Freund:innen hinter dicken Mauern und Stacheldraht. Ihre Tür bleibt weiter verschlossen. Richter Nink entschied am 1.4.hier in Gießen. Ella mit 5 Monaten weiterer Haft zu belohnen. Wir sind wütend! Wir sind es satt zu sehen, wie die Justiz sich in hohle Phrasen von Gerechtigkeit kleidet und doch die gleiche Funktion erfüllt wie jeder Staatsapparat seit jeher: Menschen, die es wagen, die Verhältnisse verändern zu wollen, zu verfolgen! Deshalb fordern wir weiter: Freiheit für Ella und eine Welt ohne Knäste!“

Das ließ die Staatsdiener jedoch nicht davon abhalten eine Lobpreisveranstaltung für sich selbst und die Polizei Mittelhessen abzuhalten.
Im Rahmen unserer antifaschistischen Aufklärungsarbeit haben wir die Veranstaltung fotografiert sowie Redebeiträge der Redner*innen aufgenommen.

Die Veranstaltung wurde eröffnet von einer Person, die Verdächtig aussah wie Richter Nink am Landgericht Gießen:
Meine lieben Damen und Herren, ich, Richter Dr. Johannes Nink möchte Sie heute im Namen der eherenwerten Gerichtsbarkeit Hessen begrüßen. Wir sind hier versammelt, um die justiz- und polizei-feindlichen Zustände hierzulande anzuprangern. Einige von Ihwnen werden es wahrscheinlich bereits mitbekommen habe, dass ich die letzten Monate unermüdlich gearbeitet habe, um die Umwelt-Akti-… äh… Terroristin Ella für Ihre Taten im Dannenröder Wald zur Verantwortung zu ziehen. Ihr Verbrechen, sich einer Festnahme physisch zu wehr zu setzen, steht dabei in einer Tradition der Gehorsamsverweigerung einer wachsenden Bewegung an Menschen, die ohne Respekt vor unserer Ordnung, behaupten , sich für den Klimaschutz einzusetzen. Doch ich frage Sie, wer schützt eigentlich die heldenhaften Polizeibeamten, die jeden Tag gegen solche Unruhestifter im Einsatz sind? Wer schützt die Gerichte vor Verunglimpfung und undemokratischem Protest? (Applaus, “Genau!”)

Als ich vorgestern das Urteil gegen Ella verlas, 1 Jahr und 9 Monate Haft, gab es laute Entrüstung aus dem Publikum. Wozu solche Emotionalität über das Ergebnis eines rechtsstaatlichen Prozesses, der alle bürokratischen Vorgaben erfüllte? Wir als Staatsdiener haben uns schließlich der Gerechtigkeit verpflichtet! Und Ella, sie wird nun noch einige Monate Zeit haben, um darüber nachzudenken, was es bedeutet, sich unserer Polizei zu widersetzten! Ja, man kann doch demonstrieren hiezulande aber doch bitte nicht so! Wenn unsere Politik mit Einbezug unserer nationalen Wirtschaftsiniteressen eine Autobahn, die A49, bauen möchte, so passiert dies doch freilich in einem demokratischen Land! Man muss ja nicht dafür sein, man hätte ja Unterschriften sammeln können. Ich, meine Liebe hatte ja schließlich auch eine Jugend, in der ich noch idealistisch war. Das ist ja auch nur verständlich! Ich habe damals auch einen Baum auf der Startbahn West gepflanzt und bin dann wie es sich gehört, in Absprache mit den Behörden wieder nachhause gegangen. Aber was machten diese Demonstranten im Herbst/Winter 2020 in Dannenrod? Im Wald verharren wie die Wilden. Polizisten beschimpfen und angreifen, dafür dass sie einen mit den rechtsstaatlich legitimer Zwangsanwendung dort wieder heraus holen wollen? Das geht zu weit! Ja, so sieht es aus mit der undankbaren Jugend heutzutage! Da muss man auch mal hart durchgreifen können! Und dafür wollen wir uns heute ja auch bei der Polizei bedanken! (Applaus)

In diesem Sinne, lasst uns gemeinsam marschieren, Polizei und Justiz, genauso wie wir zusammenarbeiten, um hierzulande für Recht und Ordnung zu sorgen. Wer wären wir, die Gerichte, ohne euch meine Freunde? Niemand gäb es der uns in Ketten vorgeführt würde damit wir ihn anklagen können! Die Gefängnisse wäre leer und Ella würde auf freiem Fuß sein! (Raunen)

Eine schauderliche Vorstellung! So Kameraden damit das nicht passiert jetzt schön stramm im Marschschritt, zeigen wir den guten Menschen von Gießen, dass es noch Helden gibt, die sich um ihre Sicherheit kümmern.

Als nächstes sprach eine Person, die aussah wie Staatsanwältin Fischer:
Guten Tag meine Damen und Herren, mein Name ist Mareen Fischer, Staatsanwältin hier in Gießen.

Letzten Freitag wurde ein Urteil gesprochen gegen die sogenannte Ella aus dem Dannenröder Forst.

Die Stunde hier möchte ich nutzen, um mich bei allen Beteiligten an diesem Verfahren feierlich zu bedanken. Wir nennen sie im folgenden die Unbekannte Person, denn Ella ist ein Kunstname, wer sie wirklich ist, ist der Justiz unbekannt.

Der Prozess gegen die unbekannte Person war ein langer und auch für mich nervenaufreibender Prozess gewesen.

Am 26.10.2020 wurde die Baumhausaktivistin aus den besetzten Bäumen im Dannenröder Forst geräumt. Dort hatten Aktivisten in Baumhausdörfern, die nach mittelalterlichen Festungen anmuteten, Bäume besetzt, um den Weiterbau der Autobahn A49 zu verhindern. Bei ihrer Räumung wurde die unbekannte Person verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Nach Erzählungen der SEK hat sie diese bei ihrer Räumung getreten.
Wer genau hinter den Masken dieser SEK steckt, kann ich nicht sagen. Aber das ist auch nachrangig. Ihre Erzählungen von dem Zwischenfall mit der unbekannten Person waren hinreichend stringent, um daraus den Fall zu machen, den der Innenminister mir aufgetragen hat – ein Exempel zu statuieren, in dem der Staat klar macht, dass den Vollstreckern des Gesetzes nun eben mal bei der Vollstreckung des Gesetzes Gehorsam zu leisten ist. So weit so einfach, Auftrag und Ziel warne klar.
In erster Instanz schien das auch alles gut zu laufen. In enger Kooperation – und an dieser Stelle möchte ich auch nochmal meinen Dank aussprechen – winkte Richter Dr. Süß am Amtsgericht Alsfeld meine Geschichte durch und verurteilte die unbekannte Person zu über zwei Jahren Haft.

Nun wurde es aber nochmal spannend. Der Prozess ging in die nächste Instanz und es sah erstmal gar nicht so gut für uns aus. Nicht nur hatten irgendwelche Ökoterroristen einen Film zussammen geschnitten und verbreitet, der ziemlich deutlich machte dass die Geschichte doch nicht sooo stringent war wie wir am Anfang dachten,( unter uns, das ganze war ganz schön an den Haaren herbei gezogen), nein, auch die am Anfang noch motivierten SEKs schienen sich nun vor Gericht nicht mehr so Recht an die Geschichte erinnern zu wollen. Ich kann aber nicht ganz ohne Stolz sagen, dass wie sie alle wissen, das überhaupt nichts zu bedeuteten hatte. Beweise oder nicht, wenn wir meine Damen und Herren ein Exempel statuieren wollen, dann sollte es doch reichen es wenn einer dieser „Aktivisten“ mit den Füssen wackelt. Und das diese unbekannte Person mit den Füßen gewackelt hat, konnten wir alle auf dem Video erkennen. Ich nenne das Kriminelle Energie. Brutal. Staatsfeindlich. Die „Aktivisten“ sagen , es wurde doch gar keiner Verletzt, ich sage gefährliche Körperverletzung und Lebensgefahr. Wenn die dann wieder sagen dass ich lüge, sage ich ihr lügt. Vielleicht denken jetzt manche von euch – das ist aber gerade nochmal gut gegangen- aber ich sage euch: Alles kann so einfach sein als Anwältin des Staates.

Am Ende hat es mal wieder gereicht und ich sage das was ich zu solchen Anlässen gerne sage, wer gute Freunde hat, wie z.B sie Herr Nink, der braucht sich um gute Beweise keine Sorgen zu machen. Es ist wichtig, dass wir weiterhin zusammenarbeiten, und darauf achten, dass Klimaschutz und Systemkritik nicht zusammen gedacht werden dürfen. Auf ein weiterso, auf uns, und das alles so bleibt wie es ist!

Verschiedene Wutbürger*innen taten am Mikrofon laut ihre menschen- und klimaverachtende Gesinnung kund.
Dann machte sich ein Prozessionszug auf den Weg zum Polizeipräsidium Mittelhessen, um dem Polizeipräsidenten einen Ehrenpokal zu übergeben. Hier eine Rede, die vor dem Polizeipräsidium gehalten wurde.

Wir sind heute hier feierlich versammelt, um unsere Kollegen, ja ich würde sogar sagen, unsere Freunde von der Polizei für ihren täglichen und unermüdlichen Einsatz für UNSERE Sicherheit, die der rechtschaffenen Bürger, zu sorgen.

Dabei wissen wir, dass dieser Auftrag mit dem Sie der Staat betraut hat, für Sie ein persönliches Anliegen ist, Beruf und Berufung. Wie ist es sonst zu erklären, dass Sie sich tapfer und energisch im Herbst/Winter 2020 bei der Räumung des Dannenröder Forstes, jeden Tag den schlimmsten subversiven Elementen entgegengestellt haben, jungen Radikalen und Raudies, die anstatt Gehorsam zu leisten, bis zu letzt im Wald verharrten. Ja, dabei sogar zu den äußersten Mitteln griffen und und die formidable Staatsgewalt mit Turnschuhtritten und unbekannten nach Urinriechenden Flüssigkeiten angriffen. Sie haben damit den Beweis erbracht, dass unser Anliegen, den Staat vor solchen Unruhestiftern zu schützen, auch das Ihrige ist. Den widrigsten Bedingungen zum Trotz, als “Faschisten” und “Klimakiller” verunglimpft, haben sie sich dennoch für Gehorsam und Vaterlandstreue entschieden. Dazu möchte ich Ihnen, meine Damen und Herren, heute im Name aller Bürger, gratulieren und meinen Dank aussprechen. (Applaus)

Und damit es nicht nur bei hohlen Worten bleibt, gelobe ich als Vertreter der Justiz, dass wir uns immer an die Tradition unserer institutionsübergreifenden Freundschaft erinnern wollen. Bei uns werden Sie immer auf ein offenes Ohr stoßen, für die Ungerechtigkeiten, die Ihnen im Berufsalltag begegnen. Wer Sie beschimpft oder angreift soll die Gerechtigkeit, auf der unser Staat aufgebaut ist, mit ganzer Härte zu spüren bekommen! Auf dass wir auch weiterhin auf ein Verhältnis von Justiz und Polizei setzen können, welches von gegenseitigem Respekt und tiefer Loyalität zueinander geprägt ist. Vergessen wir nicht, dass wir die Erfolge der Vergangenheit, wie die Beseitigung und Bestrafung des undemokratischen Protests im Dannenröder Wald, nur so erreichen konnten, nämlich gemeinsam!

Auch für die Zukunft kann unser Rechtsstaat nur überleben, wenn unsere Arbeit ineinander greift, wenn wir uns als zwei Organe deselben Körpers verstehen, so dass wir die schädlichen Einflüsse von innen und von außen abzuwehren vermögen. Ja, ich als Richter möchte stolz hier und heute für Sie Farbe bekennen, liebe Kolleginnen und Kollegen, blaue Farbe! (applaus)

In diesem Sinne will ich Ihnen auch heute eine besondere Ehrung zukommen lassen, liebe Vertreter der Polizei, eine Trophäe mit, nun ja, besonderem symbolischen Wert. Wie die Nieren den Körper von giftigen Elementen reingen, so filtern auch sie tagtäglich das Schlechte und Gefährliche aus unseren Städten und Wäldern. Diese Trophäe, die ich Ihnen heute überreichen möchte, soll sie nicht nur für die durchgestandenen Strapatzen im sog. “Danni” ehren. Denn wir sagen, wenn wir im Dienste des Staates mit Urin überschüttet werden so wollen wir ihn als ein stolz als Zeichen unserer Treue tragen! Gleichzeitig soll Sie, verehrte Herrschaften, diese Trophäe an den wichtigen Auftrag, den sie in unserer Gesellschaft erfüllen erinnern, den der Erneuerung und Reinigung. Mit den Worten eines großen Dichters, nämlich (räuspern) meiner Wenigkeit, biete ich ihnen demütigst die Auszeichnung für besonderen Heldenmut im Geiste der polizeilich-juristischen Brüderlichkeit an, meine Damen und Herren, die goldene Urinflasche!

Wenn der Held sein Amt bekleidet

Mit Knüppel und Tatütata

Und der Staat den Müll ausscheidet

Wird der blonde Strahl einst klar

Die Goldene Urinflasche wurde überreicht und anschließend haben sich alle unter lautem Jubel nochmal die Hände gereicht und sich gegenseitig auf die Schulter geklopft.

Wir sind zutiefst beunruhigt über die Zustände in Gießen. Wo soll uns das denn nur hinführen…?

Ella Prozess 10.03. Entfällt – Ellas Court Date 10.03. is cancelled

Ellas hoffentlich(!) letzter Prozesstag am 10.03. wird ausfallen, wegen einem Coronafall im Gericht. Ein Nachfolgetermin könnte der 23.03. werden, das steht allerdings noch nicht fest, also bleibt informiert.

Ellas – hopefully last- Court Date on the 10th of March got cancelled, due to a Corona case in the court and probably get’s postponed to the 23rd of March, but this could change so stay updated.

 

Adbusting zum 6. Prozesstag von Ella

Gießen, den 18.02.2022 – Wir haben heute in den Morgenstunden erneut Plakate in Werbekästen angebracht um die Öffentlichkeit auf die Kriminalisierung von Aktivismus aufmerksam zu machen. Egal ob Adbusting, Autobahnblockaden, Klimaaktivismus oder Solidarität mit Geflüchteten: Wo Menschen gegen Ungerechtigkeiten aktiv werden folgt Repression. Das muss aufhören!

Erschleichen von Leistung?!
Mit Hausdurchsuchungen, DNA-Analysen und konstruierten Anzeigen wegen schweren Diebstahl, Sachbeschädigung & Störpropaganda hat sich die Polizei in der Vergangenheit schon des öfteren lächerlich gemacht um gegen Adbusting vorzugehen. Sogar das GETZ und der Verfassungsschutz wurden diesbezüglich eingeschaltet. Zuletzt blamierten sich die Cops mit dem Versuch einer Strafverfolgung wegen Erschleichen von Leistungen, als wir zum Jahrestag von Ellas Inhaftierung in Berliner Werbekästen Plakate anbrachten. Nachdem die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellte, bekamen wir die beschlagnahmten Plakate zurück welche nun zum 6. Berufungs-Prozesstag von Ella in Gießen hängen.

Lügen des SEK
Ella sitzt heute seit 449 Tagen zu unrecht hinter Gittern. Grund dafür sind offenkundige Lügen des SEK (NRW). Welche sie nun in der 2. Instanz, in Anbetracht eines Dokumentarfilms, nicht mehr halten konnten. Dieser Film belegt, dass die SEKler Ella in Lebensgefahr brachten, und nicht andersrum, wie die Polizei es behauptet! An Ella sollte durch Rechtsbeugung ein Exempel statuiert werden, um Klimaaktivismus zu kriminalisieren. Dies geschah als ein Teil des Dannenröder Waldes für den Ausbau einer weiteren unnötigen Autobahn gerodet wurde. Seitdem sitzt ELLA stellvertretend für ALLE, die sich dieser Rodung entgegengesetzt haben, im Knast.

Strafe abschaffen!
Ob Anzeigen wegen Adbusting, Untersuchungshaft wegen Umweltaktivismus oder Arrest wegen Support von People on the Move an den Außengrenzen: Wir lehnen Repressionsorgane ab, die versuchen durch Knast & Strafe Herrschaftsverhältnisse zu zementieren. Wir finden diese Verhältnisse unerträglich und möchten mit unserer Aktion ein weiteres Zeichen setzen für soziale Klimagerechtigkeit und für einen grundlegenden Paradigmenwechsel fort von Strafe, Unterdrückung und Herrschaft.

@ Gefunden auf de.indymedia.org von “Knastratten”

How to block the Autobahn?

How to block the Autobahn?
Kundgebung & Abseilaktion über der A103 in Berlin am 04.02.2022 um 14:00 Uhr.

Wo sind denn hier die Bremsen?
Trotz Internationaler Abkommen und sich wiederholenden Versprechungen seitens der Bundesregierung, rast die Autorepublik Deutschland direkt in die Klimakatastrophe: Statt konsequent mehr Schienenverkehr auszubauen und auf erneuerbaren Energien zu setzen, werden weitere unnötige Autobahnen gebaut, der Kohleausstieg wird verzögert und Lebensmittel werden um den Globus gefahren um in den Müll zu landen. Für Erdöl werden Kriege geführt und die Autoindustrie bedient sich einer neokolonialen Ausbeutung von Mensch und Umwelt um patriarchale Statussymbole zu verkaufen. Und wenn sich dann Menschen für eine Klimagerechte Zukunft einsetzen werden sie kriminalisiert und eingesperrt. Es wird höchste Zeit die Handbremse zu ziehen, Sand ins Getriebe zu streuen und Zucker in den Tank zu füllen!

Freiheit für Ella, Freiheit für Alle!
Am 04.02.2022 finden gleich 2 Prozesse in diesem Zusammenhang in Hessen Statt:
Am Amtsgericht Frankfurt a.M. Beginnt ein Prozess gegen 3 Aktivistis denen schwerer Eingriff in den Straßenverkehr im Zuge einer Abseilaktion über der A3 am 26.10.2020 vorgeworfen wird. Zeitgleich wurden in Hessen an diesem Tag zwei weitere Autobahnen, die A661 und A5, mit Abseilaktionen überrascht. Daraufhin wurden 11 der Aktivist*innen für über einen Monat in Untersuchungshaft der JVA Frankfurt gesperrt. (Kriminell ist der Autobahnausbau und die Rodung von Wäldern, nicht das Einsetzten für eine klimagerechte Politik!) Außerdem findet vor dem Landgericht Gießen der dritte Verhandlungstag im Berufungsverfahren gegen Ella statt. Ella sitzt nach Protesten im Dannenröder Wald gegen den Ausbau der A49, aufgrund von Lügen der Polizei seit über einem Jahr im Knast. Wir wollen Zeichen setzen:
Gegen Strafe und gegen die Kriminalisierung von Umweltaktivismus! Gegen neokoloniale Ausbeutung, Ölkriege, Lebensmittelverschwendung und patriarchale Statussymbole.
Für eine klimafreundliche Verkehrswende!

Bundesweite Abseilaktionen über Autobahnen
Zur Zeit finden Bundesweit solche Aktionen statt:
Am 21.1. wurde in Frankfurt die A648 blockiert und am 23.1. die A7 bei Fulda.
Am 30.1. soll bei Magdeburg (Colbiz) die A14 und bei Tribsees die A20 blockiert werden. Weitere Blockaden in der gesamten Autorepublik sind geplant. Auch eine Gruppe von Lebensmittelretter*innen blockierten in den letzten Tagen schon mehrfach berliner Autobahnen. Das wollen wir auch! Dieses mal angemeldet und mit Kundgebung. Für interessierte soll am praktischen Beispiel gezeigt werden, was bei einer solchen Aktion wichtig zu beachten ist.

Und Action!
Wir treffen uns am 04.02.2022 um 14:00h Uhr auf der Friedenauer Brücke über der A103!
Also packt gerne eure Banner, Schilder und kreativen Ideen zusammen und lasst uns gemeinsam und Laut auf die Straße! Gegen Repression und Autowahn!
#Unnötigung #allErüFtiehierF #Dannilebt  #GerichteSindZumEssenDa 

 

 

 

Quellen:

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/klimaschutz-abkommen-von-paris.html

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/mobilitaet/mobilitaet_desaster_im_dutzend_broschuere.pdf

https://www.bund.net/kohle/kohle-ausstieg/kohleausstiegsgesetz/

 

https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html

https://www.energieverbraucher.de/de/oelkriege-und-das-voelkerrecht__707/

https://www.goethe.de/ins/ke/de/kultur/mag/21689473.html?forceDesktop=1

 

https://taz.de/Buch-Das-Patriarchat-der-Dinge/!5763542/

 

https://freethemall.blackblogs.org/gefangene/

 

https://www.projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=1&p=21249

https://www.hessenschau.de/panorama/haengepartie-fuer-den-klimaschutz-aktivisten-seilen-sich-ueber-frankfurter-autobahn-ab,abseilaktionen-an-autobahnen-100.html

 

https://www.fuldainfo.de/abseilaktion-von-kuenzeller-bruecke/

 

https://twitter.com/BleibtMoni/status/1486347656775536648

 

https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/aktivisten-wollen-ueber-a20-protestieren-zeitweise-sperrung-2746902901.html

 

https://letztegeneration.de/blog/2022/01/zwei-neue-blockaden-a103-durch-aus-gewahrsam-entlassene-buergerinnen/

 

!Termin 04.02.22 Entfällt! #UNNÖTIGUNG – Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung

DER PROZESSTERMIN AM 04.02.2022 FINDET NICHT STATT! (Da die Richterin an Corona erkrankt ist.)


+++Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung+++



Am 01.02.2022 (!entfällt!) startet im Amtsgericht Frankfurt a.M. der Prozess gegen 5 der
#Danni11, denen #Unnötigung im Zuge einer Abseilaktion an der A5 am
26.10.2020 vorgeworfen wird. Angesetzt sind bisher vier Prozesstage:  
01.02.  08.02.  17.02.  22.02. 
Startzeit jeweils 09Uhr. 
Um auf die #Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und ein deutliches
Zeichen gegen den Ausbau der #KeineA49 und der damit verbundenen Rodung
des Dannenröder Forsts zu setzen, entrollten zahlreiche Klimaaktivisti
Transparente an etlichen Autobahnbrücken. Fünf von ihnen sind nun
angeklagt.
Kommt zum Prozess nach Frankfurt! Zeigt euch solidarisch und lasst uns
gemeinsam klar stellen, dass Klimaschützen kein Verbrechen ist!

#Dannilebt #Klimaschützen #systemchancenotclimatechange #keineautobahn
#allefür1komma5 #Klimaschutz #allefürsklima
#klimaschutzistkeinverbrechen #waldstattasphalt #Dannibleibt

Ella’s opening poem/ Ellas Einlassungsgedicht

 On the morning of the 26th of November 2020

I awoke to the sound of alarm aplenty,

Cops and machines closing in to tear down us and our defense.

The state adhering to the climate emergency a gross pretense,

I said good luck to the comrade and treehouse that I left,

Set out on traverse holding onto faith in ecojustice not quite bereft.

I believed and still do that if we hold eviction back long enough,

Win-win solutions will arise from a principle called love.

So I intended to move tree to tree and peacefully be

A guardian to the living world as it had guarded me

And together demonstrate that we will never surrender

To the murderers of living beings we hold this degree tender.

58% biodiversity loss, human induced in the past 40 years,

This is the reality of deforestation and it’s brought me to tears,

The fire salamander, the dormouse, the bats, where will they go?

When the homes of endangered species are fast becoming roads.

This enchanted world is becoming impoverished by exploitation,

Climate science warns of a potential 4° warming estimation.

The solution is carbon in the ground, it filters the water this land and it’s people are drinking.

Why does contaminating life’s foundation not disturb profiteer thinking?

Forests cool our planet by CO2 sequestration,

They regulate our water cycle and prevent dangerous inundation.

Forest brings us joy because their beauty is beyond measure,

We encourage everyone to explore these wonders that are our common treasure.

And so, there I found myself between trees with cops on each side

And just like the dormouse I ran towards a treehouse to hide,

I switched my securing from one traverse to the next,

But was pulled back in a way that buckled my legs.

Cop 214 had a hold of one of my tape slings,

And any climber can tell you the danger that that brings.

Attached to a harness which secured my life,

The situation became more than ecological strife.

I could not keep my balance and likewise my mind went unstable

To keep calm and avoid repression in this moment I just was not able,

The only thing I wanted was to get away from this aggressive being,

The reports of police brutality everyone had been seeing.

The SEK had been letting activists fall from increasingly shocking heights,

With one suffering spinal injuries who knows what they recklessly might?

Distrustful, being pulled, losing center, all for me, was really no OK,

In the fearful disarray my impulse made me further disobey

I stuck out my foot as a warning for him to back off,

The evidence shows he was double secured, safe against 15m deep.

I usually know to keep one’s limbs where police can see them, is where they best bey

But amidst all the stress a survival instinct took hold of me,

And my body reacted in a way that offended the police,

Here, accused of violent attack, I remind of the greater attack we intended to cease.

Invaluable centuries old trees crashing to the ground,

People in their thousands gathering,making unbelievable sound,

Yet officials in the offices ignoring and handing out licenses,

We, through weeks of chainsaws. At night were so saddened by forest silences,

Other animals fleeing because corporate money is being prioritised,

Worlds fragmented, poisoned, when financial growth has been authorised.

K214 tied my sling to a branch lower than me,

still pressed with the aim of relief in setting myself free,

I went for the carabiner that kept me from a safer place,

I tried to open it, my heart beating in a loaded race.

He told me “Verpiss dich”, I told him “I want to”,

He claims I swore at him, I tell you, I did not do.

Then on my hand I felt the pelt of his metal ring

That came from his strike whipped from a sling.

I tried to keep my distance but he continued inflicting pain,

Using wrist grips I screamed, his will to torture I conclude, to blame.

At tape slings length, I stayed as cop D111 with tree-stabbing spikes arose

And out of nowhere he punched me hard in the nose.

I was threatened with a taser, to which a coldness ran through me,

I had been shocked enough, this escalation, so unnecessary.

From the impact my face began to swell.

They tried to tie my feet and all this for me was hell.

I pushed off my shoe, and they eventually cut me from the traverse,

But it was after being lowered to the ground I really felt their curse.

They took their feet off from the back of my legs and when I had turned,

Amongst all the cops looking down on me, K214 affirmed,

With a snarl so vindictive, that of me he would make a show,

And now I’m a framed deterrent, and everybody knows,

That my repression is a scare tactic, a discredit, an activist distraction,

But on the contrary now all the more are for peaceful, direct action.

My case has brought an awareness about criminalisation at the mercy of the state,

I use this position to remind us, that we and ecosystems have a common fate.

In disbelief, lying on the forest floor that last time,

The police crowd surrounding me orchestrating this crime,

I felt something so horrible that anybody would wish to escape,

I thought this must be what it’s partly like to be going raped.

And can you imagine how the Earth feels to be shed of her skin?

This lack of relation, to our downfall, it will bring.

Because of this situation I’ve been in prison for 417 long days,

The support of countless comrades has made me unafraid,

These are the people that never asked for any personal documentation,

Eco-defense, intention, the most important identifying information.

We come here today to have an unjust sentence reversed,

And I present my statement of facts to you in this verse,

So that meaning and rhyme, out of struggle can be accepted, even admired,

Thus contribute to the zero-sum games of repression and ecocide, one day retired.

I say everything I know to be true.

And the feeling whether to trust me lies in each of you.

We are in this together whether we like it or not,

With demolishing habitats, rising temperatures, the universe is giving us a shot,

To reassess our values that must include the lives of others,

With compassion for the Earth and misjudgment of me rediscover.

I thank you for your attention and understanding that dissolves our separation.

I hope that out of crisis depths we will provide a transformation.

Eröffnungsgedicht von Ella

Am Morgen des 26. November 2020

Wurde ich durch laute Alarmrufe geweckt.

Polizisten und Maschinen rückten näher, um uns und unsere Verteidigung niederzureißen.

Dass der Staat dem Klimanotstand gerecht wird, ist bloßer Schein!

Ich wünschte dem Gefährten1 und dem Baumhaus, die ich verließ, viel Glück,

Betrat eine Traverse und hielt mich fest am Glauben an eine noch nicht ganz verlorene Öko-Gerechtigkeit.

Ich war und bin überzeugt, dass, wenn wir die Räumung nur lange genug aufhalten können,

Aus einem Prinzip namens Liebe Lösungen erwachsen werden, die für alle Seiten gut sind.

Deshalb versuche ich, von Baum zu Baum zu gelangen, und auf friedliche Weise

Die lebende Welt so zu schützen, wie sie mich geschützt hatte,

Um gemeinsam zu zeigen, dass wir niemals kapitulieren werden

Vor den Mördern des Lebewesen, die wir so innig lieben.

Ein menschengemachter Rückgang der Artenvielfalt um 58% in den letzten 40 Jahren2,

Das ist die Realität der Waldrodung, und sie treibt mir die Tränen in die Augen:

Der Feuersalamander, der Siebenschläfer, die Fledermaus, wo sollen sie hin,

Wenn die Lebensräume bedrohter Arten im Nu zu Straßen gemacht werden?

Diese zauberhafte Welt verarmt durch Ausbeutung.

Die Klimaforschung warnt vor einer Erwärmung um 4 Grad.

Die Lösung ist Kohlenstoff in der Erde. Er filtert das Trinkwasser für Land und Menschen.

Warum lassen die Profiteure sich nicht davon beirren, dass sie die Grundlage das Lebens vergiften?

Die Wälder kühlen unseren Planeten, indem sie Kohlenstoff binden.

Sie regulieren unseren Wasserkreislauf und verhindern gefährliche Überschwemmungen.

Die Wälder machen uns Freude, weil sie über die Maßen schön sind.

Wir laden alle ein, diese Wunder, unseren gemeinsamen Schatz zu erkunden.

So fand ich mich wieder, zwischen Polizisten auf beiden Seiten,

Und wie der Siebenschläfer rannte ich weg, um mich in einem Baumhaus zu verstecken.

Ich verlagerte meine Sicherung von einer Traverse zur Nächsten,

Wurde aber zurückgezogen, so dass meine Beine einknickten.

Polizist K214 hatte eine meiner Bandschlingen ergriffen,

Und jeder Kletteri kann euch sagen, wie gefährlich das ist,

(denn sie war) verbunden mit einem Klettergurt, welcher mein Leben sicherte.

Die Situation war nun mehr als ein Kampf für die Umwelt.

Ich konnte mein Gleichgewicht nicht halten, und auch mein Geist verlor die Balance.

In diesem Augenblick war ich einfach nicht fähig, ruhig zu bleiben und die Repression zu vermeiden.

Alles, was ich wollte, war, von diesem brutalen Wesen wegzukommen.

Die Berichte über die Polizeibrutalität im Danni waren allgemein bekannt.

Die SEKler hatten Aktivisten aus immer erschreckenderen Höhen fallen lassen.

Eine Aktivistin hatte Wirbelsäulenverletzungen erlitten. Wer konnte sagen, wozu sie rücksichtsloserweise Fähig waren.

Ich war misstrauisch, an mir wurde gezerrt, ich verlor meine Mitte – all das war für mich wirklich nicht Okay

In angstvoller Verwirrung widersetzte ich mich instinktiv weiter.

Ich streckte meinen Fuß in Richtung seines Helmes, um ihn zu warnen, er solle zurückweichen.

Das Beweismittel zeigt: Er war zweifach gesichert und vor jedwedem Fall aus 15m Höhe geschützt.

Normalerweise weiß ich: Lass deine Arme und Beine dort, wo die Polizei sie sehen kann, das ist am Besten.

Aber in all diesem Stress ergriff ein Überlebensinstinkt von mir Besitz,

Und mein Körper reagierte auf eine Weise, welche die Polizei kränkte.

Hier, da ich eines gewalttätigen Angriffs angeklagt bin, erinnere ich an den größeren Angriff, den wir Verhindern wollten.

Jahrhundertealte Bäume von unschätzbarem Wert stürzten krachend zu Boden.

Die Menschen versammelten sich zu Tausenden, protestierten unglaublich laut.

Aber die Amtsträger in ihren Büros erteilten weiter ungerührt Genehmigungen.

Wochenlang erlebten wir die Kettensägen, trauerten in der nächtlichen Stille des Waldes.

Die anderen Tiere flohen, weil dem Kapital Vorrang gewährt wurde.

Welten zerbrechen, werden vergiftet, wenn das finanzielle Wachstum die Oberhand hat.

K214 befestigte meine Schlinge an einem unter mir liegenden Ast.

Noch immer versuchte ich, mich loszumachen und zu befreien.

Ich griff nach dem Karabiner, der mich daran hinderte, an einen sichereren Ort zu gelangen.

Ich versuchte ihn zu öffnen, mein Herz raste wie wild.

Er3 sagte zu mir: “Verpiss dich!” – Ich sagte: “Das will ich ja!”

Er behauptet, ich hätte ihn angepöbelt. Ich sage ihnen: Ich habe es nicht getan.

Dann spürte ich auf meiner Hand den Schlag seines Metallrings,

Den er an einer Schlinge niedersausen ließ.

Ich versuchte Abstand zu halten, aber er fuhr fort, mir Schmerzen zuzufügen,

Indem er mich am Handgelenk packte. Ich schrie.Ich werfe ihm seinen Willen, mich zu quälen vor.

Im Abstand der Bandschlinge verharrte ich, als Polizist D111 mit seinen auf die Bäume einstechenden Spikes heraufkam,

Und wie aus dem Nichts schlug er mir heftig mit der Faust auf die Nase.

Ich wurde mit einem Taser bedroht. Das ging mir durch Mark und Bein.

Ich stand schon genug unter Schock, diese Eskalation war so unnötig.

Durch den Faustschlag begann mein Gesicht anzuschwellen.

Sie versuchten meine Füße zu fesseln, all das war für mich die Hölle.

Ich streifte meinen Schuh ab, und schließlich schnitten sie mich von der Traverse ab,

Aber erst, als ich auf den Boden herabgelassen worden war, spürte ich wirklich ihren Fluch.

Sie nahmen ihre Beine von der Rückseite meiner Beine, und als ich mich umgedreht hatte

Zwischen all den auf mich herabblickenden Polizisten, bekräftigte K214

Mit rachsüchtigem Knurren, dass er mich zur Schau stellen werde.

Und nun werde ich zur Abschreckung verleumdet, und jeder weiß:

Die Repression gegen mich bezweckt Einschüchterung, Misskredit, Verwirrung der Aktivisten.

Stattdessen jedoch gewinnt die friedliche, direkte Aktion immer mehr Anhänger*innen.

Mein Fall hat den Menschen bewusst gemacht, wie der Staat willkürlich kriminalisiert.

Ich nutze diese Lage, um daran zu erinnern, dass wir und die Ökosysteme dasselbe Schicksal teilen.

Als ich an jenem Tag zum letzten Mal auf dem Waldboden lag, konnte ich nicht fassen,

Wie die Schar der Polizisten um mich herum dieses Verbechen orchstrierte.

Ich empfand etwas so Schreckliches, jeder Mensch würde davor fliehen wollen.

Unwillkürlich dachte ich an eine Gruppenvergewaltigung.

Und könnt ihr euch vorstellen, wie es sich für die Erde anfühlt, gehäutet zu werden?

Diese Entfremdung wird uns zum Verhängnis werden!

Wegen dieses Situation bin ich nun seit 417 langen Tagen im Gefängnis.

Die Unterstützung zahlloser Genoss*innen hat mich furchtlos gemacht.

Das sind Menschen, die mich niemals nach meinen Papieren gefragt haben.

Unsere Absicht, die Umwelt zu verteidigen, ist die wichtigste persönliche Information.

Wir kommen heute hierher, um ein ungerechtes Urteil aufzuheben,

Und ich trage euch meine Tatsachenaussage in Versen vor,

So dass Inhalt und Reim, dem Kampf entsprungen, angenommen und sogar bewurdert werden können

Und dazu beitragen, dass die Nullsummenspiele der Repression und des Ökozids eines Tages enden.

Ich sage die vollständige Wahrheit,

Und das Gefühl, ob ihr mir trauen könnt, liegt in jedem und jeder von euch.

Wir sitzen alle im selben Boot, ob es uns gefällt oder nicht.

Zerstörte Lebensräume, steigende Temperaturen, aber das Universum gibt uns noch eine letzte Chance,

Unsere Werte zu überdenken: Sie müssen das Leben anderer einbeziehen!

Habt Mitgefühl mit der Erde und erkennt das Fehlurteil gegen mich.

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und euer Verständnis, das unsere Trennung überwindet.

Ich hoffe, dass wir aus den Tiefen der Krise einen Wandel hervorbringen können.

1 Aus dem englischen Word “comrade”geht nicht hervor, welches Geschlecht (gender) gemeint ist.

2 vgl. Bericht des IPCC

3 Der Polizist (Anm. d. Ü.)