Letter marking a year in prison from Ella / Brief über ein Jahr Gefängnis 24/11/21

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I truly believe in the possibility of a world without prisons, police and laws. A world where money and control are not the highest priorities but general well-being could be. A world where people simply live consciously with thoughts, words and actions founded on an answer to the question Is what I am doing adding to the collective joy and compassion of the world, or could it adding to the collective suffering?and who make their answers the most objective, which encompasses as many subjects as they are aware, rather than the ego driven self preservation response which is prevailing today.

We will forever find subjects that are otherto us, criminals, refugees at the European border, a deadly virus. Those who do not understand these entities tend to fear them and want protection in the form of prisons, border walls and, dare I say, vaccines. But protection is not the same as safety, because protection is divisive, whereas safety is integrative. The difference being for example, to wear a hat and be protected from the sun, versus, having forested area or enough trees to provide shade and a cool atmosphere to keep one safe during the midday summer hours, instead of separation there are conditions of trust which lead to our common well-being.

I want to live in a world where I feel safe in my surroundings, not in fear of all the things I need to be protected from. A world where people have their needs easily met so that crime does not arise. A world where refugees feel welcome, where energy is invested in peacekeeping, and where people thrive from a mentality of abundance instead of one impoverished by scarcity. And a world where peoples immune systems are so physically strong because they are supported, empowered in their ability to relate to other forms of existence.

I want to live in a world of beautiful plant and ocean life that can integrate the excess CO2 (another scapegoat) and release O2 that further make our bodies strong. I want to live in a world where people realise that we are in this struggle together, that we are to solution to our challenges, because we are the creators of the conditions which safeguard our dreams.

I thank all the people who are gathering today and commemorating this grim anniversary which I was physically separated from you. You really meet my need for connection to the movement but also the connection of other prisoners to an idea of how much more caring the world can be.

24 November 2021

Ich glaube fest an die Möglichkeit einer Welt ohne Gefängnisse, Polizei und Gesetze. Eine Welt, in der Geld und Kontrolle nicht an höchster Stelle stehen, sondern das allgemeine Wohlbefinden. Eine Welt, in der die Menschen bewusst leben, mit Gedanken, Worten und Handlungen, die auf einer Antwort auf die Frage basieren: “Trägt das, was ich tue, zur kollektiven Freude und zum Mitgefühl in der Welt bei, oder trägt es zum kollektiven Leid bei?”, und die ihre Antworten so objektiv wie möglich gestalten, alle Themen mit einbeziehen denen sie sich bewusst sind, anstatt der vom Ego getriebenen Selbsterhaltung, die heute vorherrscht.

Wir werden immer Subjekte finden, die für uns “anders” sind, Kriminelle, Flüchtlinge an der europäischen Grenze, ein tödliches Virus. Diejenigen, die diese Wesenheiten nicht verstehen, werden sie fürchten und Schutz in Form von Gefängnissen, Grenzmauern und – ich wage es zu sagen – Impfstoffen suchen. Aber Schutz ist nicht dasselbe wie Sicherheit, denn Schutz ist trennend, während Sicherheit integrativ ist. Der Unterschied besteht beispielsweise darin, dass man einen Hut trägt und vor der Sonne geschützt ist, versus, man ist in einem Waldgebiet oder in einer Gegend mit genügend Bäumen, die Schatten spenden und für eine kühle Atmosphäre sorgen, wo man während der Mittagsstunden im Sommer sicher ist; anstelle von Abgrenzungen gibt es Verhältnisse des Vertrauens, die zu unserem gemeinsamen Wohl führen.

Ich möchte in einer Welt leben, in der ich mich in meiner Umgebung sicher fühle, nicht in Angst vor all den Dingen, vor denen ich geschützt werden muss. Eine Welt, in der die Menschen ihre Bedürfnisse leicht befriedigen können, so dass es nicht zu „Verbrechen“ kommt. Eine Welt, in der sich Flüchtlinge willkommen fühlen, in der Energie für die Friedenssicherung in ihren Ländern aufgewendet wird und in der die Menschen aus einer Mentalität der Fülle heraus gedeihen, anstatt einer aus Knappheit verarmten Mentalität. Und eine Welt, in der das Immunsystem der Menschen so stark ist, weil sie unterstützt und in ihrer Fähigkeit gestärkt werden, mit anderen Formen der Existenz in Beziehung zu treten.

Ich möchte in einer Welt mit wunderschönen Pflanzen und Ozeanen leben, die das überschüssige CO2 (ein weiterer Sündenbock) integrieren und O2 freisetzen können, das unseren Körper weiter stärkt. Ich möchte in einer Welt leben, in der die Menschen begreifen, dass wir gemeinsam daran beteiligt sind, dass wir die Lösung für unsere Herausforderungen sind, denn wir sind die Schöpfer der Bedingungen, die unsere Träume schützen können.

[Ich danke allen Menschen, die sich heute versammelt haben und dieses düsteren Jahrestages gedenken, an dem ich physisch von Ihnen getrennt wurde. Ihr kommt meinem Bedürfnis nach Verbundenheit mit der Bewegung entgegen, aber auch dem Bedürfnis anderer Gefangener, eine Idee davon zu bekommen, wie viel liebevoller die Welt sein kann.]